Abfahrtski aus Holz © Historisches Museum Saar
Historisches Museum Saar definiert seine Sammlungsaufgaben für das Saarland
Erstmals in seiner Geschichte hat das Historische Museum Saar ein verschriftlichtes Sammlungskonzept erstellt, das die Richtlinien für die Aufnahme von Objekten in die Sammlung regelt. Dadurch erhält es eine Einordnung, welche Aufgaben es in der Museumslandschaft und für das Saarland übernimmt. Das Konzept wurde jetzt auf der Homepage des Museums veröffentlicht.
Das Historische Museum Saar hat 1986 ohne eigene Sammlung seine Arbeit aufgenommen. Inzwischen verfügt es über einen eindrucksvollen Bestand von rund 30.000 Objekten, die in den letzten Jahrzehnten vor allem über Schenkungen erworben wurden.
Immer wieder werden dem Museum neue Objekte für die Sammlung angeboten. Deshalb war eine Sammlungsstrategie dringend erforderlich. „Unser Sammlungskonzept ist ein wichtiger strategischer Baustein für die Weiterentwicklung des Historischen Museums Saar und seiner Sammlung, es macht diese nachvollziehbar und schärft das Profil“, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Jessica Siebeneich.
Das nun erstellte Sammlungskonzept zeigt Lücken in der bestehenden Sammlung auf und definiert, was zukünftig gesucht werden soll. Außerdem definiert es die Kriterien, unter denen ein Objekt aufgenommen wird. So nimmt das Museum grundsätzlich keine Dauerleihgaben in die Sammlung auf, um die Verfügbarkeit des Objekts für die Dauerausstellung gewährleisten zu können und mögliche langfristig entstehende Restaurierungskosten für einen Gegenstand, der dem Museum nicht dauerhaft gehört, zu vermeiden.
Gesammelt werden primär dreidimensionale Objekte. Es sollten Objekte sein, die den Erstzustand oder einen gewachsenen Gebrauchszustand möglichst präsentabel „überlebt“ haben. Es sei denn, das Objekt ist aufgrund verschiedener oben genannter Kriterien
besonders erhaltenswert. Die Objekte müssen entweder im Saarland hergestellt oder von besonderer Bedeutung für die Geschichte des Saarlandes oder der Grenzregion sein. Sie müssen hier Verwendung gefunden oder auf die Entwicklung der Region eingewirkt haben. Spannend sind vor allem Objekte, die für sich selbst oder im Zusammenhang mit anderen Objekten eine Geschichte erzählen.
Der Sammlungszeitraum reicht vom „langen 19. Jahrhundert“ beginnend mit der Französischen Revolution 1789 und den sich ändernden Herrschaftsstrukturen bis ins 21. Jahrhundert. Gesammelt wird auch zur Geschichte des Bundeslandes Saarland, die in der aktuellen Dauerausstellung noch nicht dargestellt ist.
Das Historische Museum Saar würde sich freuen, wenn Sie Objekte zur Verfügung stellen möchten, um diese dadurch dauerhaft für das Saarland zu sichern (bitte per Mail an: J.Siebeneich@hismus.de ).